Welches Ereignis ist für einen Schreiberling das größte Ereignis der Vergangenheit?
Der Buchdruck! Geschichten nicht nur zu erzählen, sondern sie in Form zu bringen und zu verbreiten, gibt dem Wort eine ganz neue Kraft. 1440 hat Johannes Gutenberg mit dem Bleisatz den Weg bereitet für eine Form der Kommunikation, die uns noch heute begleitet. Damit wir nicht vergessen, wie alles angefangen hat, gibt es in Soltau ein paar sehr eifrige sogenannte Bleiläuse, die in einem selbst gegründeten Museum das Setzen und Drucken für die Nachwelt erhalten. Künstlerische Drucktechniken gelten heute als immaterielles Kulturerbe.
Mich hat die Möglichkeit Buchstaben anfassen zu können so begeistert, dass ich Mitglied im Bleilaus-Team geworden bin. Aber zugegebenermaßen bleibt der Mitgliedsbeitrag meine wesentliche Unterstützung, denn von Bochum aus, schaue ich eben doch selten im Museum vorbei. Heute war wieder einmal Gelegenheit dazu und ich konnte über den Teamgeist der Museumsläuse nur staunen. Da werden Führungen angeboten und Stände auf Festen bedient und regelmäßige Öffnungszeiten gibt es auch noch. Übrigens sind die Schriftkästen auch in Braille-Schrift beschildert und ermöglichen den Zugang zur Schrift damit auch für Blinde.
Tasten, fühlen, begreifen, was ein Buchstabe ist. Das ist genauso beeindruckend wie diese Gute-Laune-Laus-Gruppe, die sich jeden Dienstag nicht nur zum Arbeiten sondern auch für einen Kaffee zusammen setzt. Heute war ich Mal wieder dabei und habe mich gefreut, dass es diese Menschen gibt. Und den Buchdruck, die Bücher, diese wunderbare Welt.