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Die Heide

Die Heide

Wochenende und Sonnenschein. Mein Freund ist zu Besuch, wir rutschen mit dem Blick über die Karte.

Da ist es schön. Und hier. Und dort.

Das Porzellan gibt dann den Ausschlag. In Oberhaverbeck gibt es einen kleinen wunderbaren Laden in dem ich schon einmal einen Heideblüten-verzierten Teller erstanden habe. Ich hätte gerne einen zweiten. Und wenn wir dann schon dort sind, wollen wir natürlich wandern.


Wilseder Berg, die höchste Erhebung der Lüneburger Heide bietet mit ihren 169 Metern schon eine ordentliche Aussicht und ist wohl das bekannteste touristische Ziel in der Regon. Aber jetzt im April, was soll ich sagen, wir wandern ganz allein mit Wind und Sonnenschein und Ausblick. Es ist einfach grandios.

Der Totengrund breitet sich mit seinen dunklen Wacholderbüschen beeindruckend aus und mir scheint die Theorie, das dort früher die Leichen entlang getragen wurden sehr einleuchtend. Die Toten sollten nicht über die gewöhnlichen Straßen transportiert werden und oft genug blieben ihre Geister in dem Tal. Mir kommt es vor, als ob sie hinter jeder Ecke leise wispern. Vielleicht haben die Bauern den nährstoffarmen, trockenen Boden auch deshalb so genannt, weil er für den Ackerbau nicht fruchtbar war. Weil wir es nicht sicher wissen, ist hier Raum für Geschichten. Sicher werden mir noch manche aus den Fingerspitzen rutschen. Aber zunächst gab es noch Kaffee und Kuchen und einen wunderschönen Teller, der mich auch künftig an diesen Tag erinnern wird.