Im Gartenhaus am Süderwall steht mein Schreibtisch, so dass ich direkt zur Lindenallee blicke. Wenn ich näher an die Heizung rutsche, habe ich den Park im Blick. Ich höre das leise Knirschen, wenn sich ein Fahrrad oder Fußgänger auf dem Kiesweg nähert, ich beobachte die Hunde, die gegenüber in ihrem Bereich herumtollen. Und:
Draußen am Süderwall
spielen die Menschen Boule.
Der Ball rollt, ihr Lachen
spielt sich ins Sprechen.
Heute nutzte ich allerdings mein Lieblingswetter (leichter Nieselregen, aber nicht kalt, wenig Wind) für einen 28 km Lauf. Ich rannte zum Deich, am Kanal entlang und weiter nach Belum. Dort durch Felder und den kleinen Dschungel, der am Natureum endet. Die Öffnungszeiten vom Oste Sperrwerk habe ich vorsichtshalber fotografiert, man muss auf der richtigen Seite sein, wenn die Brücke hochgeht, sonst wird der Weg plötzlich unerwartet weit. Wasser ist hier allgegenwärtig.
Ich war über drei Stunden unterwegs, habe aber fast keine Menschen getroffen. Dafür Gänseschwärme, Falken, Bussard, Reiher, Schafe und sehr viele Kühe. Besonders lustig wurde es, als ich testete, ob eine Sackgasse vielleicht für Fußgänger doch weiter führte. Ich lief an einer Wiese mit Kühen entlang, die mich sehr interessiert beobachteten und sich am Zaun in Positur stellten. Als ich nach erfolgloser Mission umkehrte, wieder an den Kühen entlang, rannten sie tatsächlich mit fliegenden Ohren neben mir her bis der Zaun Einhalt gebot. Laufen macht Spaß, das wissen eben auch die Vierbeiner.
7.10.2025